Leserbrief von Bernd Backhaus

Sitzung des Samtgemeinderates Scharnebeck am 14. Juni

Ich bin wirklich fassungslos. Der Ausschuss der Samtgemeinde hat am 17. Mai einstimmig für den Beschluss zum Wiederaufbau der Grundschule Echem am jetzigen Standort sowie zum Beginn der Vorplanung gestimmt.

In ihrem Wahlprogramm von 2016 sprechen sich SPD und Die Grünen für den Erhalt aller Schulstandorte in der Samtgemeinde aus. Für mich also völlig klar, dass dieselben Akteure ihren selbst beschlossenen Antrag von der Samtgemeinderatssitzung am 14. Juni mit einer großen Mehrheit beschließen würden.

Zur Eröffnung des Tagesordnungspunktes hatte der Samtgemeindedirektor sehr souverän mit allen Märchen, die mit dem Wiederaufbau der Schule einhergehen aufgeräumt, sodass einem klaren Votum im Sinne des Antrages zu rechnen war. Es wurde ebenfalls von allen Fraktionen die zentrale Bedeutung der Schule und Turnhalle für das Echemer Gemeindeleben verdeutlicht.

Was dann als Abstimmungsergebnis herauskam ist ein Schlag ins Gesicht für die Gemeinde – sowohl für die Grundschüler aus Lüdersburg, Hittbergen und Echem als auch für die ansässigen Vereine und Verbände und für alle Einwohner. In einer Zeit der relativ gut gefüllten Kassen ist es völlig unverständlich, dass so eine zentrale Einrichtung nicht sofort wieder hergestellt wird – egal wieviel die Versicherung zahlt. Die Grundschule ist eine Herzkammer des schulischen und gemeinschaftlichen Lebens in Echem, was nicht zuletzt durch die in kürzester Zeit über 1000 eingesammelten Unterschriften belegt wird.

Ich hoffe, dass das Kernargument der Antragsgegner, „nicht genug Informationen“ hinsichtlich der Kosten eines Wiederaufbaus (Versicherungserstattung etc.) zu haben, nicht nur ein Scheinargument ist sondern, sofern die entsprechenden Zahlen vorliegen, mit der Planung und dem Bau unverzüglich begonnen wird. Es fällt mir jedoch schwer, dieses zu glauben. Wenn die Fraktionen nicht mal zu dem Beschluss, den sie im Samtgemeindeausschuss einstimmig verabschiedet haben stehen und auch ihr eigenes Wahlprogramm ignorieren, repräsentieren sie ganz bestimmt nicht die Bürger, die sie gewählt haben.

Ich würde mir wünschen, dass eine Partei, die ein „S“ in ihrem Namen führt, sich auf ihre Kernausrichtung besinnt und nicht emotional fehlgeleiteten Fraktionsmitgliedern freien Lauf lässt.

Wir Leidtragenden dieser Entscheidung werden nicht aufhören, für unsere Schule zu kämpfen, bis sie wieder an gewohnter Stelle steht.
Bernd Backhaus

FC Echem e.V.
1. Vorsitzender