Aktuelles aus der Gemeinde Echem:
Das war ja ein furioser Start
nach der Sommerpause. Sie rät-
seln, was damit gemeint ist?
Das
Thema: Flurbereinigung. Im Jahr
2019 hat die Gemeinde Echem den Hinweis
bekommen, dass im Wege der Flurbereini-
gung auch der Wirtschaftswegebau und die
Sanierung von Brücken in der Feldmark öf-
fentlich gefördert wird. Dazu muss man wis-
sen, dass Echem vor etwa 30 Jahren schon
einmal eine Flurbereinigung durchgemacht
hat. Damals ging es hauptsächlich darum, ver-
nünftige Wirtschaftsbereiche zu schaffen, die
eine leichtere Bewirtschaftung der landwirt-
schaftlichen Flächen zum Ziel hatte. Weil neue
Zuschnitte geschaffen wurden und öffentliche
Ausgleichsmaßnahmen erforderlich waren,
mussten Landwirte auch Flächenanteile abge-
ben. Das war sehr ärgerlich und daran dach-
ten noch einige Landwirte zurück.
Doch diese Flurbereinigung hat nicht zum
Ziel, Grundstücke neu zuzuschneiden, son-
dern die Brücken und die desolaten Wirt-
schaftswege zu sanieren. Dafür müssen keine
Flächen von den Landwirten abgegeben wer-
den. Die Ausgleichsmaßnahmen finden auf
den straßenbegleitenden Grünstreifen durch
Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern statt.
Die Maßnahmen (Wirtschaftswege und Brü-
cken) werden mit 75 % der Aufwendungen
bezuschusst. 25 % müssen von der Gemein-
de und den Landeigentümern aufgebracht
werden. Und diese 25 % werden so aufgeteilt,
dass die Landeigentümer davon 25 % und die
Gemeinde 75 % aufbringen müssen. Insge-
samt sind für die Maßnahmen zwei Millionen
Euro vorgesehen. Gegen die Flurbereinigung
an sich wandten sich einige Landwirte ganz
vehement. Wahrscheinlich war die „alte Flur-
bereinigung“ noch immer im Gedächtnis.
Der Informationsabend begann allerdings
nicht gerade glücklich. Das Amt für regio-
nale Landesentwicklung - zuständig für die
Durchführung der Flurbereinigung - hatte die
Grundeigentümer zum 11.09.2024 ab 17:30
Uhr zur Information eingeladen und der Ge-
meinde anheimgestellt, gegen 20:00 Uhr
zu einer ergänzenden Bürgerversammlung
einzuladen. Die Gemeinde lud zu einer Bür-
gerversammlung ins Schützenhaus zu 19:30
Uhr ein. Die Information ging aber so rasch
vorüber, dass ab ca. 17:45 Uhr die meisten
Besucher sich schon auf den Plätzen der Bür-
gerversammlung niedergelassen hatten. Um
diese Besucher nicht zwei Stunden warten zu
lassen, hat der Bürgermeister die Bürgerver-
sammlung mit Einverständnis der Anwesen-
den eröffnet. Die dann um 19:30 Uhr ankom-
menden Besucher bekamen dann nichts mehr
von der Bürgerversammlung mit und konnten
sich nur beim Personal des ArL an den Stell-
wänden informieren. Für dieses Durcheinan-
der entschuldige ich mich ausdrücklich. Sollte
noch jemand Info-Bedürfnisse haben, bin ich
gerne bereit, Auskünfte zu geben. Ein Grund
auszuflippen und dem Rat zu unterstellen, al-
les im Hinterzimmer organisiert zu haben, war
dieser Info-Abend aber nicht.
Der Rat hat in seiner Sitzung am 16.09.2024
den Aufstellungsbeschluss für den Bebau-
ungsplan Nr. 12 Photovoltaikanlagen auf land-
wirtschaftlichen Flächen beschlossen. Er hat
auch gleichzeitig die frühzeitige Beteiligung
der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher
Belange beschlossen. Mit diesem Beschluss
sollen ca. 15 ha Fläche nördlich von Echem
entlang der Eisenbahnlinie nach Hohnstorf
entstehen. Der Rat hat zudem einen Städ-
tebaulichen Vertrag mit einem Investor aus
Bremen, der Samtgemeinde Scharnebeck
(Flächennutzungsplan) und den Flächenei-
gentümern beschlossen. Mit diesem Vertrag
sollen die Zuständigkeiten der Gemeinde und
die Rechte und Pflichten der Beteiligten klar
benannt werden. Wichtig dabei ist die Rege-
lung über die Kosten der Planung, die vollstän-
dig vom Investor getragen werden.
Der Lageplan Zeigt die Fläche nördlich von Echem,
auf der eine Photovoltaikanlage errichtet werden soll
Die LüneHöfe KG ist ein Zusammenschluss
mehrerer Landwirte um effektiver Landbau,
Viehzucht sowie Milcherzeugung zu errei-
chen. Zusätzlich betreiben die LüneHöfe KG
auch noch eine Biogasanlage und ein Block-
heizkraftwerk. Das durch die Biogasanlage
erzeugte Gas sorgt im Blockheizkraftwerk für
Wärme, die als Fernwärme zu Heizzwecken
zur Verfügung steht. Diese Fernwärme wird
den Bürgerinnen und Bürgern angeboten.
Einige haben auch schon davon Gebrauch
gemacht. Damit die Fernwärme auch in die
Häuser gelangt, müssen Leitungen über Pri-
vatgelände aber auch entlang im öffentlichen
Straßenraum verlegt werden. Um diese Arbei-
ten rechtlich abzusichern, hat die Gemeinde
mit der LüneHöfe KG einen entsprechenden
Gestattungsvertrag abgeschlossen. Der Bau-
und Umweltausschuss hat diesen Vertrag zu-
stimmend zur Kenntnis genommen.
In der hiesigen Presse war wiederholt zu
lesen, dass einige ganz Neugierige Drohnen
aufsteigen lassen um Grundstücke auszuspio-
nieren. Das ist verboten. Auch in Echem hat es
solche Fälle gegeben, wie der Gemeinde mit-
geteilt wurde. Die Polizei ist informiert. Sollten
Sie also solches beobachten, geben Sie diese
Beobachtung bitte weiter zur Polizei.
Liebe Grundeigentümer, in der Gemeinde-
verwaltung häufen sich Beschwerden und Kla-
gen über nicht zurückgeschnittene Sichtdrei-
checke an Straßeneinmündungen. Ich will hier
an dieser Stelle keine Aufzählung der betroffe-
nen Grundstücke machen. Jeder Grundeigen-
tümer weiß selber, ob er sein Grundstück zu
dieser Frage in Schuss hat. Ich bitte sehr herz-
lich um Beachtung aus Gründen der besonde-
ren Verkehrssicherheit.
Wenn Sie durch Echem einen Spaziergang
machen und zufälligerweise am Grundstück
des im Bau befindlichen Kindergartens vor-
beigehen, werden Sie eine riesige Baustelle
sehen. Wegen des massiv vorhandenen Klei-
bodens musste allerhand Bodenaustausch
stattfinden. Die Handwerker sind eifrig dabei,
gut auf einander abgestimmt, ihre Arbeit zu
machen. Mich hat besonders beeindruckt,
was die Eisenbieger an Geschick aufbringen
müssen, um die Vorgaben des Statikers zu
erfüllen um ein standfestes Haus zu erhalten.
Das waren schon künstlerische Arbeiten.
Bei der Gelegenheit möchte ich mich im
Namen des Rates bei den Verantwortlichen
des FC Echem, insbesondere beim Ersten Vor-
sitzenden bedanken, dass wir in der Bauphase
dennoch gut miteinander zurechtkommen.
Danke auch für die Hilfen bei der Wasser- und
Stromversorgung.
Ich wünsche Ihnen allen einen harmoni-
schen Übergang vom heißen Sommer zum
goldenen Herbst.
Ihr Bürgermeister Harald Heuer